Symbolismus und Jugendstil trifft Post-Impressionismus und Expressionismus

Das Bucerius Kunst Forum in Hamburg widmet sich in diesen Tagen der engen Beziehung zwischen den beiden schweizer Künstlern Cuno Amiet und Ferdinand Hodler. Beide prägten mit ihren Kunstwerken eine ganze Generation und führten diese in die Epoche des Jugendstils.

Ferdinand Hodler Gemälde
Ferdinand Hodler - Selbstbildnis mit aufgerissenen Augen III, 1912

Unter dem Motto „Ferdinand Hodler und Cuno Amiet – Eine Künstlerfreundschaft zwischen Jugendstil und Moderne“ werden die Gemälde der beiden Maler seit dem 28.01.2012 im Bucerius Kunst Forum ausgestellt. Doch wer sind diese beiden Künstler, dass ihnen so eine Bedeutung zukommt und sie in dem Hamburger Kunsthaus zu sehen sind?

Cuno (Peter) Amiet wurde 1868 im schweizerischen Solothurn als eines von insgesamt drei Kindern geboren. Mit Anfang 20 zog es ihn an die Akademie in München, wo er mit zahlreichen anderen Künstlern zusammenarbeitete und sich erste Inspiration holte. Nach einiger Zeit wechselte Cuno Amiet an die Académie Julian in Paris. Hier trat er mit anderen Künstlern der symbolistischen Gruppierung „Nabis“ bei. Auf seinen verschiedenen Stationen ließ sich Cuno Amiet von verschiedenen anderen Künstlern beeinflussen, wie zum Beispiel Giovanni Giacometti, Paul Gauguin oder eben Ferdinand Hodler. Neben dem Symbolismus, ließ sich Amiet ebenso vom Post-Impressionismus stark beeinflussen. Im späteren künstlerischem Schaffen wandte er sich dann dem Expressionismus verstärkt zu und trat der Künstlergruppe „Brücke“ bei. Doch das Glück war nicht immer auf Cuno Amiets Seite. 1931 wurden Dutzende seiner Kunstwerke bei einem Brand vernichtet, jedoch nicht seine Schaffenskraft, ganz im Gegenteil. 1961 verstarb dieser bemerkenswerte Künstler, der als Vorreiter der Moderne gilt.

Der zweite Künstler der Ausstellung im Hamburger Bucerius Kunst Forum ist Ferdiand Hodler. Ferdinand Hodler kam im schweizerischen Bern zur Welt, als eines von acht Kindern. Nach verschiedenen beruflichen Stationen, die nur bedingt etwas mit Kunst zu tun hatten, wurde Hodler Schüler von Barthélemy Menn, dessen Einfluss sehr stark auf den jungen Mann wirkte. Im Laufe seines Schaffens entwickelte Ferdinand Hodler jedoch seinen eigenen Stil, den er Parallelismus nannte. Mit seinen Bildern, die teilweise sexuelle Inhalte darstellten, sorgte er zwar für den ein oder anderen Skandal, aber genau diese machten ihn nur noch mehr berühmt unter den Künstlern und Kunstliebhabern.

Ferdinand Hodler Gemälde
Ferdinand Hodler „Der Tag“ aus dem Jahr 1900

Ebenso wie der große schweizer Kunststreit, als Ferdinand Hodlers Kunstwerke boykottiert wurden, da sie sich mit einer Schlacht befassten aus der sich die Schweizer zurückzogen. Auch in seinen letzten Jahren als er sich dem Expressionismus zuwandte, blieb er ein kontroverser Künstler. Aufgrund seiner Bandbreite an stilistischen Fähigkeit ist Hodler schwer einordbar, aber oftmals wird er auch noch dem Jugendstil zugeordnet. 1918 verstarb Ferdinand Hodler.

Die Ausstellung im Bucerius Kunst Forum der beiden Künstler Cuno Amiet und Ferdinand Hodler läuft noch bis zum 01.05.2012. Zudem bietet das Bucerius Kunst Forum zusätzlich noch ein spezielles Programm für Kinder, dessen Inhalte die beiden Künstler behandelt.

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